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FTS DKW NZ 350

Posted: Tue Jul 14, 2009 7:25 am
by AchimEngels
Hallo, ich habe eben erst bemerkt, dass es hier auch eine deutsche "Abteilung" gibt. Da ich mich in der englischen Sektion schon vorgestellt habe nehme ich mir die Freiheit und poste hier nochmals auf deutsch.



Mein Name ist Achim Engels und ich komme aus Schorndorf bei Stuttgart.

Vor ein paar Tagen habe ich mir diese DKW NZ 350 gekauft.

Rahmen-Nummer
628 219

Motor-Nummer
1408 049

Baujahr
1944

Unglücklicherweise gibt es den originalen Fahrzeugbrief aus Kriegstagen nicht mehr.

Der erste erhaltene Fahrzeugbrief den ich habe datiert auf das Jahr 1958, als das Fahrzeug inb der damaligen DDR auf den Namen Paul Möller zugelassen war und in schwarzer Lackierung fuhr.

Das Fahrzeug war zu dieser Zeit mit einem Seitenwagen zugelassen. Es ist unbekannt, ob der Seitenwagen von Anfang an zu diesem Fahrzeug gehört oder nicht, aber ich setze das solange voraus wie mir nichts gegenteiliges bekannt ist. Vielleicht kann auch ein anderes Forumsmittglied hier etwas Aufhellung hineinbringen. Der Kotflügel des Seitenwagens sieht immerhin so aus, wie ich noch keinen Wehrmachtsseitenwagen.Kotflügel auf Fotos gesehen habe.

Im Nachfolgenden möchte ich Euch einige Fotos des Gespanns zeigen.

Aber zunächst lasst mich noch folgendes sagen: Als ich das fahrzeug erhalten habe befand es sich bereits in recht gutem Zustand, da es wohl for 10-20 jahren schon einmel restauriert worden war.Leider wurde es dabei in einem schrecklichen "Dunkelgelb" lackiert, das so garnicht dem Farbton entsprach dass mir aus der Literatur bekannt war.

Mein plan ist es, das fahrzeug nächstens komplett zu restaurieren. In der Zwischenzeit habe ich vor es optisch wieder herzurichten und ihm lediglich einen neuen Anstrich zu verpassen sowie alle technischen Mängel zu beseitigen. Nächste Woche haben wir in unserem Heimatort eine Fahrzeugausstellung an der das Gespann ebenfalls gezeigt werden soll.

Die folgenden Fotos zeigen das fahrzeug unmittelbar nach dem Umlackieren. Euch wird auffallen, dass es eines der fahrzeuge darstellen soll, die in Dunkelgelb ausgeliefert und an der Front mit Olivgrün und Dunkelbraun zu je einem Drittel nachgetarnt wurden.

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Eine der ersten Dinge die Meine Alexandra in Angriff genommen hat, war die Herstellung einer neuen Nummerntafel für hinten.

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Kurz nach der Umlackierung....

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Enjoy!

Achim

Posted: Tue Jul 14, 2009 7:32 am
by AchimEngels
Als nächstes kamen die Markierungen.

Die darstellung erfolgt als Fahrzeug der 3. Kradschützen-Abteilung der 25. Panzergrenadier-Division, die an den Kämpfen um die Seelower Höhen teilgenommen haben. Dies passt wohl am bestem zum Zeitrahmen. Die Nummerntafel wurde vom Wéhrkreiskommande XIII in Nürnberg ausgegeben, das die Fahrzeuge der 25. Panzergrenadier-Division unter sich hatte.

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Unser kleiner Sohn Finn konnte nicht widerstehen ....

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Bei der Beurteilung der Markierungen bitte ich zu berücksichtigen, das es sich nur um eine Vorab-Lackierung handelt, mit dem Ziel den optischen Eindruck abschätzen zu können. Hinweise und Ideen was besser gemacht werden könnte sind durchaus erwünscht. Ich werde das dann berücksichtigen sobald die Restauration beginnt.

Die richtigen Aufschriften an den Details wie dem Tank den Schutzblechen und dem Luftfilter werden später vernünftig aufgebracht entsprechend den herunterladbaren Dokumenten und Hinweisen auf dieser Seite.

Viel Spaß!

Achim

Posted: Tue Jul 14, 2009 7:45 pm
by thomas591
Hallo Achim,

kleiner, hoffentlich nicht zu besserwisserischer, Hinweis: Vordere Nummernschilder wurden für die NZ350-1 nicht mehr montiert. Nach Heeresverordnung vom 19. 08. 1942 sind vordere Nummernschilder nicht mehr zu montieren.


Beste Grüße


Thomas

Posted: Tue Jul 14, 2009 8:55 pm
by AchimEngels
Danke für den Hinweis!

Woran kann ich denn erkennen, dass dies tatsächlich eine 350-1 ist?

Es sind überhaupt einige Merkwürdigkeiten an dem Ding, die mir als Neuling auffallen.

Zum einen sind die Halter für das Nummernschild vorne ja schon drangewesen.

Zum anderen fehlen lauter Kleinigkeiten, wie zum Beispiel das Abstreifblech am hinteren Schutzblech rechts. Ich meine jetzt nicht, dass es abhanden gekommen ist, sondern es war nie dran, zumindest fehlen jegliche Befestigungslöcher.

Besonders merkwürdig finde ich auch das "Handschuhfach" im Tank. Das habe ich noch bei keiner anderen NZ 350 gesehen. Wirklich nachträglich selbst gemacht sieht es aber auch nicht aus, eher, wie wenn es schon ab Werk so war.

Des weiteren habe ich am Motothalter unten links vorne einen Beschlag mit zwei Bohrungen, der wohl zur Befestigung von irgendetwas gedient haben mag. Was könnte das denn gewesen sein.

Kann da jemand für mich Licht ins Dunkle bringen? Mit Motorrädern hatte ich seither eher wenig zu tun, also bitte entschuldigt meine Unwissenheit.

Und dann hätte ich da noch eine technische Frage:

Ich kann das Fahrzeug mit dem Kickstarter antreten. Die ersten paar mal tut sich gar nichts. irgendwann springt sie dann an und blubbert etwas zaghaft vor sich hin. Das hält sie etwa 30 Sekunden bis 60 Sekunden durch, dann geht sie wieder aus. Gas nimmt sie in der Zeit problemlos an, dreht hoch und wird wieder langsam.

Dann geht sie aus und lässt sich erstmal eine ganze Weile nicht mehr dazu bewegen irgendetwas zu machen das nach Zünden aussieht. Also kein Qualmen aus dem Auspuff, und kein Knallen. Zundfunke ist da, nass ist die Zündkerze auch nicht.

Irgendwelche Ideen? Habe heute mal spaßeshalber mal einen neuen Sammler (6V) besorgt und an das Ladegerät gehangen. Aber das wird wohl nicht die Ursache sein.

Danke für jede Hilfe und Lehrstunde

Gruß

Achim

Posted: Tue Jul 14, 2009 9:20 pm
by AchimEngels
Und da Bilder ja bekanntlich mehr als 1000 Worte sagen, hier ein paar Fotos der Merkwürdigkeiten.

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Viel Spaß!

GRuß

Achim

Posted: Tue Jul 14, 2009 10:03 pm
by AchimEngels
So ein Mist!

Habe eben gelesen was der Wilhelm_Heidkamp hier viewtopic.php?t=470 über mein neues Schätzchen geschrieben hat.

Nun bin ich erst mal deprimiert, verkrieche mich mit meiner Russenschleuder in eine Ecke, freue mich dass ich einen Fahrzeugbrief von 1958 habe der das Baujahr 1944 ausweist, richte das Ding irgendwie wieder her und begeistere mit meinem Geknatter die Kinder in der nachbarschaft.....

So ein Dreck, dass wir im russischen Winter stecken geblieben sind und dass die Führung so jämmerlich versagt hat. Wenn wir den scheiß Krieg nicht verloren hätten, wären die Russen auch nie auf die Idee gekommen alles mögliche nachzubauen.

Aber wie mein Vater schon immer sagte. Schuster bleib bei deinen Leisten....

Man sollte eben seinen Kopf nicht zu weit aus der Deckung strecken, wenn man keine Ahnung hat.

Achim

Posted: Wed Jul 15, 2009 6:46 am
by AchimEngels
Guten Morgen,

nachdem ich mich nun vom ersten Schreck über die eigene Idiotie erholt habe, habe ich mir folgendes überlegt:

Da ich das Ding ja ohnehin voll restaurieren wollte, werde ich es nach dem Zerlegen mit Originalteilen wieder aufbauen.

Rahmen und Motor sind ja anscheinend aus deutscher Produktion. zumindest der DDR Fahrzeugbrief von 1958, der das Baujahr auf 1944 datiert und Motor-und Rahmennummer auflistet weißt das ja so aus.

Eventuell wurde das Fahrzeug ja auch "nur" mit Russenteilen am laufen gehalten.

Gibt es Einschlagstempel an den Kleinteilen, die sie als Original oder IZH-Teile kenntlich machen?

Wie stehen die Chancen so weit wie möglich alle Originalteile zusammenzufinden?

Zumindest könnte so noch ein lustiges Projekt daraus werden.

Falls es Euch interessiert hier ein anderes Forum in dem ich mein letztes Projekt dokumentiert hatte:

http://express-ig.foren-city.de/topic,8 ... ojekt.html

Viel Spaß!

Achim

Posted: Sun Jul 19, 2009 4:57 pm
by Wilhelm_Heidkamp
Bei den Motorenproblemen würde ich entweder auf zu geringen Unterbrecherkontaktabstand tippen, dann säuft sie irgendwann einfach ab, oder mal eine neue Kerze probieren, vielleicht Isolatorbruch und wenn sie heiss wird, geht sie aus. Ansonsten könnte noch Dreck im Vergaser sein, der dann irgendwann angesaugt wird und etwas verstopft.