Gasmaskenhalter der NZ350-1
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Gasmaskenhalter der NZ350-1
Hallo,
kürzlich erreichte mich eine mail von einem NZ-Schrauber zum Thema Gasmaskenhalter, welche ich nachfolgend veröffentliche (Meine Antworten in blau):
Hallo ,
Zuerst muss ich ihnen zu ihrer Seite über die NZ Maschinen geratulieren!
Wirklich eine tolle und gelungenen Seite Prima weiter so!!!!!! Danke! Ich brauche dazu die Hilfe/Info von Menschen wie Ihnen. Um Informationen zu verteilen und zu sammeln würde ich Sie bitten in Zukunft das Forum zu benutzen. Ich denke das wir dann die Möglichkeit hätten Informationen aus mehreren Quellen zu vergleichen. So wie hier ist es ein Zwiegespräch welches doch sehr stark auf Vermutungen beruht. Ihr Einverständnis vorausgesetzt werde ich Ihren Brief –gerne auch anonym- im Forum veröffentlichen.
Ich habe da nun mal eine Frage betreffend der NZ 350/1.
Und zwar geht’s um die Halterunge der Gasmaske auf dem Tank.
Auf einigen wenigen Bildern habe ich diesen Bügel auch gesehn, aber war
Er wirklich zur aufnahmen der Gasmaske gedacht? Gute Frage!
In dem DKW Rundschreiben Nr.: 2116 vom 15.3.44 von DKW an die Händler
Wird er mit keinem Wort erwähnt nur die 18 Veränderungen der Maschine
Angesprochen. Achtung, die Mitteilung 2116 bezieht sich nicht auf die NZ350-1, sondern auf die NZ350/1943. Der „Gasmaskenhalter“ betrifft aber nur (wenn überhaupt) die NZ350-1.
Es sieht zwar auf dem Bild nett aus wenn da die Gasmaske festgemacht wird,
aber wohin mit dem Schutergurt des Behälters? Wohin mit der Gasschutzplane
die ja oft am Gasmaskenbehälter befestigt war?
Obwohl ich mich sehr eingehen mit den Vorschriften der WH beschäftigt habe
Ist mir keine Vorschrift oder Anweisung bekannt das die Gasmaskenbüchse
Vom Mann abgenommen werden durfte oder gar irgendwo befestigt werden durfte.
Kein Anderes Fahrzeug verfügt über eine feste Montagemöglichkeit für diese Büchse.
Trotzdem sind diese Argumente m.E. nicht 100% Stichhaltig. Mehrere zeitgenössische Bilder im Bildarchiv zeigen NZ350 bei denen die Gasmaskendose an der Maschine befestigt war. Ich denke das gerade in der zweiten Hälfte des Krieges häufig die Dienstvorschrift vernachlässigt wurde. Ggf. wurde für den täglichen Gebrauch bei Kradmeldern diese Dienstvorschrift geändert bzw der Realität angepaßt.
Übrigens auch bei der Bundeswehr muß die ABC Schutzmaske immer am Mann getragen werden! Stimmt.
Ich denke es muß da noch einen andern Grund für diesen Bügel geben !
Selber verfüge ich über zwei 350/1. Eine war noch in VOPO Grün und auf keiner war so ein Bügel
Auch unter der Farbe konnte ich keine Spuren der Befestigung finden.
Die einzige Stelle an welcher der „Gasmaskenhalter“ auftaucht ist in der D605-27 (z.b. auf Bild 33) in der freien Wildbahn ist mir noch keine –1 unter gekommen welche diesen Halter aufweist. Es ist also wirklich die Frage ob dieser Halter jemals in der Serie montiert wurde.
Interessant ist es jedoch, das der von Martin Wilby / England auf seine –1 aufgebaute „Gasmaskenhalter“, welcher dann von Martin auch noch mit einem Batteriespannband versehen wurde, wie verrückt kopiert wird. Ein polnischer Händler, welcher von mir auf einem Teilnemarkt auf diese Inkorrektheit angesprochen wurde, antwortetete: „Ist doch egal, wer weiß in ein paar Jahren noch was Original war und was nicht... Wir sagen jetzt das war so und verkaufen gut!“
----------Gruß Thomas
kürzlich erreichte mich eine mail von einem NZ-Schrauber zum Thema Gasmaskenhalter, welche ich nachfolgend veröffentliche (Meine Antworten in blau):
Hallo ,
Zuerst muss ich ihnen zu ihrer Seite über die NZ Maschinen geratulieren!
Wirklich eine tolle und gelungenen Seite Prima weiter so!!!!!! Danke! Ich brauche dazu die Hilfe/Info von Menschen wie Ihnen. Um Informationen zu verteilen und zu sammeln würde ich Sie bitten in Zukunft das Forum zu benutzen. Ich denke das wir dann die Möglichkeit hätten Informationen aus mehreren Quellen zu vergleichen. So wie hier ist es ein Zwiegespräch welches doch sehr stark auf Vermutungen beruht. Ihr Einverständnis vorausgesetzt werde ich Ihren Brief –gerne auch anonym- im Forum veröffentlichen.
Ich habe da nun mal eine Frage betreffend der NZ 350/1.
Und zwar geht’s um die Halterunge der Gasmaske auf dem Tank.
Auf einigen wenigen Bildern habe ich diesen Bügel auch gesehn, aber war
Er wirklich zur aufnahmen der Gasmaske gedacht? Gute Frage!
In dem DKW Rundschreiben Nr.: 2116 vom 15.3.44 von DKW an die Händler
Wird er mit keinem Wort erwähnt nur die 18 Veränderungen der Maschine
Angesprochen. Achtung, die Mitteilung 2116 bezieht sich nicht auf die NZ350-1, sondern auf die NZ350/1943. Der „Gasmaskenhalter“ betrifft aber nur (wenn überhaupt) die NZ350-1.
Es sieht zwar auf dem Bild nett aus wenn da die Gasmaske festgemacht wird,
aber wohin mit dem Schutergurt des Behälters? Wohin mit der Gasschutzplane
die ja oft am Gasmaskenbehälter befestigt war?
Obwohl ich mich sehr eingehen mit den Vorschriften der WH beschäftigt habe
Ist mir keine Vorschrift oder Anweisung bekannt das die Gasmaskenbüchse
Vom Mann abgenommen werden durfte oder gar irgendwo befestigt werden durfte.
Kein Anderes Fahrzeug verfügt über eine feste Montagemöglichkeit für diese Büchse.
Trotzdem sind diese Argumente m.E. nicht 100% Stichhaltig. Mehrere zeitgenössische Bilder im Bildarchiv zeigen NZ350 bei denen die Gasmaskendose an der Maschine befestigt war. Ich denke das gerade in der zweiten Hälfte des Krieges häufig die Dienstvorschrift vernachlässigt wurde. Ggf. wurde für den täglichen Gebrauch bei Kradmeldern diese Dienstvorschrift geändert bzw der Realität angepaßt.
Übrigens auch bei der Bundeswehr muß die ABC Schutzmaske immer am Mann getragen werden! Stimmt.
Ich denke es muß da noch einen andern Grund für diesen Bügel geben !
Selber verfüge ich über zwei 350/1. Eine war noch in VOPO Grün und auf keiner war so ein Bügel
Auch unter der Farbe konnte ich keine Spuren der Befestigung finden.
Die einzige Stelle an welcher der „Gasmaskenhalter“ auftaucht ist in der D605-27 (z.b. auf Bild 33) in der freien Wildbahn ist mir noch keine –1 unter gekommen welche diesen Halter aufweist. Es ist also wirklich die Frage ob dieser Halter jemals in der Serie montiert wurde.
Interessant ist es jedoch, das der von Martin Wilby / England auf seine –1 aufgebaute „Gasmaskenhalter“, welcher dann von Martin auch noch mit einem Batteriespannband versehen wurde, wie verrückt kopiert wird. Ein polnischer Händler, welcher von mir auf einem Teilnemarkt auf diese Inkorrektheit angesprochen wurde, antwortetete: „Ist doch egal, wer weiß in ein paar Jahren noch was Original war und was nicht... Wir sagen jetzt das war so und verkaufen gut!“
----------Gruß Thomas
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- Mechanic
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- Joined: Wed Jan 02, 2008 8:33 pm
- Location: Schleswig-Holstein, Germany
Der Gasmaskenbehälter der Wehrmacht wurde nicht am Schulterriemen getragen sondern mit gewebten Stoffriemchen am Koppelzeug befestigt. Dies machte aber nur Sinn solange die Tragevorrichtung für das Koppelzeug noch Verwendung fand, da die sehr schwere Einheit aus Gasmaskendose, Gasmaske und Gasschutzplane sonst das Tragen zur Qual gemacht hätte.
Mit dem Wegfall dieses Tragegestells und der zunehmend geringeren Wahrscheinlichkeit eines Gasangriffs wurde auch die Maske mit Behälter ab ca. 1942 nicht mehr am Mann geführt (Vergleichen Sie zeitgenössische Bilder).
Da Deutschland über das größte und gefährlichste Arsenal dieser Waffen verfügte, wäre wohl kaum noch jemand auf die Idee gekommen, Gasangriffe Deutschlands herauszufordern.
Diese Befürchtung könnte jeweils nur zu Beginn des Rußlandfeldzuges und als die Amerikaner in den Krieg eingriffen eine Rolle gespielt haben, da man deren Strategie (noch) nicht kannte.
Daher wird die Maske wie oben im Text bemerkt auch nur an der NZ 350 befestigt, im späteren Kriegsverlauf eben nicht mehr.
Das macht einen Gasmaskenhalter an der NZ 350-1 völlig überflüssig, gerade weil sie eigentlich für den Einsatz als Meldekrad im Hinterland der Front gedacht war und die Frontkräder BMW R75 und Zündapp KS750 auch keinen solchen Halter haben.
Die Gasmaskenbüchse wurde gegen Ende des Krieges auch im zivilen Bereich fast vollkommen abgeschafft und durch Maskenbeutel ersetzt, weil sie unhandlich und sperrig war und klapperte.
Auch bei der Bundeswehr wird die Maske nur noch zu Ausbildungszwecken in der Grundausbildung und im Auslandseinsatz am Mann geführt, weil man davon ausgeht, dass einem Gasangriff eine Gaswarnung vorausgeht.
Auch hier befindet sich die Maske in einem Beutel, nicht mehr in einer Büchse.
Wenn es also einen Halter auf dem Tank einer NZ350-1 um des Jahr 1944 gab, ist es sehr unwahrscheinlich, dass er zur Aufnahme der Gasmaske diente.
Ausserdem würde man sich den Brustkorb bei einem Aufprall ziemlich ruinieren.
Mit dem Wegfall dieses Tragegestells und der zunehmend geringeren Wahrscheinlichkeit eines Gasangriffs wurde auch die Maske mit Behälter ab ca. 1942 nicht mehr am Mann geführt (Vergleichen Sie zeitgenössische Bilder).
Da Deutschland über das größte und gefährlichste Arsenal dieser Waffen verfügte, wäre wohl kaum noch jemand auf die Idee gekommen, Gasangriffe Deutschlands herauszufordern.
Diese Befürchtung könnte jeweils nur zu Beginn des Rußlandfeldzuges und als die Amerikaner in den Krieg eingriffen eine Rolle gespielt haben, da man deren Strategie (noch) nicht kannte.
Daher wird die Maske wie oben im Text bemerkt auch nur an der NZ 350 befestigt, im späteren Kriegsverlauf eben nicht mehr.
Das macht einen Gasmaskenhalter an der NZ 350-1 völlig überflüssig, gerade weil sie eigentlich für den Einsatz als Meldekrad im Hinterland der Front gedacht war und die Frontkräder BMW R75 und Zündapp KS750 auch keinen solchen Halter haben.
Die Gasmaskenbüchse wurde gegen Ende des Krieges auch im zivilen Bereich fast vollkommen abgeschafft und durch Maskenbeutel ersetzt, weil sie unhandlich und sperrig war und klapperte.
Auch bei der Bundeswehr wird die Maske nur noch zu Ausbildungszwecken in der Grundausbildung und im Auslandseinsatz am Mann geführt, weil man davon ausgeht, dass einem Gasangriff eine Gaswarnung vorausgeht.
Auch hier befindet sich die Maske in einem Beutel, nicht mehr in einer Büchse.
Wenn es also einen Halter auf dem Tank einer NZ350-1 um des Jahr 1944 gab, ist es sehr unwahrscheinlich, dass er zur Aufnahme der Gasmaske diente.
Ausserdem würde man sich den Brustkorb bei einem Aufprall ziemlich ruinieren.
DKW F 102 1965
DKW NZ 350-1 1945
DKW KL C100/C1 Funkwuerfel 1943
DKW GG400 Funkwuerfel
DKW NZ 350-1 1945
DKW KL C100/C1 Funkwuerfel 1943
DKW GG400 Funkwuerfel
Heute bei Ebay einen "Gasmaskenhalter" entdeckt. Sieht nicht nach Nachbau aus, abgesehen von den Nieten.
Hier der Link:http://cgi.ebay.de/dkw-nz-wehrmacht-gas ... 255fe14be8
Hier der Link:http://cgi.ebay.de/dkw-nz-wehrmacht-gas ... 255fe14be8
NZ350-1
EL203,EL201,C1,GG400,ETS8
EL203,EL201,C1,GG400,ETS8
- pararigger
- Assistant Mechanic
- Posts: 133
- Joined: Tue Oct 20, 2009 7:55 pm
- Location: Altenstadt Obb. Germany
Habe die Halterung auch "entdeckt". Ohne diesen Thread hier vorher zu lesen hatte ich auch direkt die Vermutung das es sich um ein Reproteil handelt.
Blankes Metal braucht eben nicht lange um Rost anzusetzen. Der Verschluß ist evtl. von einem altem ISH Luftfilter. Ich meine wegen der Farbreste die zu erkennen sind. Auch wenn es alt aussieht wurde ich die Finger davon lassen.
Blankes Metal braucht eben nicht lange um Rost anzusetzen. Der Verschluß ist evtl. von einem altem ISH Luftfilter. Ich meine wegen der Farbreste die zu erkennen sind. Auch wenn es alt aussieht wurde ich die Finger davon lassen.
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- Mechanic
- Posts: 526
- Joined: Wed Jan 02, 2008 8:33 pm
- Location: Schleswig-Holstein, Germany
Re: Gasmaskenhalter der NZ350-1
Servus,
irgendwie hatte man ja im Verlauf des Krieges festgestellt, das das vorgeschriebene Tragen der Gasmaske( also am Riemen umgehängt hinten an der Hüfte ) für Kradfahrer eher unzweckmäßig ist. Auf sehr vielen Bildern sieht man Kradfahrer mit der Dose vor der Brust... wo sie auch schneller zugriffsbereit gewesen wäre...
Für ein exklusiv für die Wehrmacht gebautes Krad wie die NZ 350-1 wäre es daher nur logisch gewesen, eine Halterung für die Maske in diesem Bereich einzuführen, so zum Beispiel auf dem Tank ebend.
Eine andere Möglichkeit wäre, daß die abgebildete Halterung für den Mantel/Zeltbahn diente...ähnliche Halterungen gibt es zum Beispiel für die Truppenfahrräder.
Bei der Bundeswehr gehört die Schutzmaske nach wie vor zum Gefechtsanzug und wird zwingend bei jeder Schieß/Gefechtsausbildung sowie auf Truppenübungsplätzen vorschriftsmäsig am Mann mitgeführt.
Bei Übungen und im Auslandseinsatz ist sie zumindest griffbereit am Fahrzeug.
Ich kenne keine aktuelle ZDV die etwas anderes zulässt ausser auf Befehl des Einheitsführers.
irgendwie hatte man ja im Verlauf des Krieges festgestellt, das das vorgeschriebene Tragen der Gasmaske( also am Riemen umgehängt hinten an der Hüfte ) für Kradfahrer eher unzweckmäßig ist. Auf sehr vielen Bildern sieht man Kradfahrer mit der Dose vor der Brust... wo sie auch schneller zugriffsbereit gewesen wäre...
Für ein exklusiv für die Wehrmacht gebautes Krad wie die NZ 350-1 wäre es daher nur logisch gewesen, eine Halterung für die Maske in diesem Bereich einzuführen, so zum Beispiel auf dem Tank ebend.
Eine andere Möglichkeit wäre, daß die abgebildete Halterung für den Mantel/Zeltbahn diente...ähnliche Halterungen gibt es zum Beispiel für die Truppenfahrräder.
Bei der Bundeswehr gehört die Schutzmaske nach wie vor zum Gefechtsanzug und wird zwingend bei jeder Schieß/Gefechtsausbildung sowie auf Truppenübungsplätzen vorschriftsmäsig am Mann mitgeführt.
Bei Übungen und im Auslandseinsatz ist sie zumindest griffbereit am Fahrzeug.
Ich kenne keine aktuelle ZDV die etwas anderes zulässt ausser auf Befehl des Einheitsführers.